Jörg Heieck, Marc Schützendorf

Preisträger BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2006

Daubenhauerei und Sägewerk

Mölschbach-Kaiserslautern

Jörg Heieck, Marc Schützendorf

Daubenhauerei und Sägewerk

Mölschbach-Kaiserslautern
Projekt
Daubenhauerei und Sägewerk
Architekt
KIRCHSPITZ , Kaiserslautern

Das Sägewerk in Mölschbach existiert seit 1947 in unmittelbarer Nähe zur Dorfmitte und wird nun in der 3. Generation geführt. In der Hauptsache werden Fassdauben aus Pfälzer Eiche hergestellt, die zu Weinlagerfässern und Barriques weiterverarbeitet werden. Um die Arbeitsbedingungen heutigen Standards anzupassen, war dringend eine Veränderung nötig. Eine Standortverlegung kam aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht. Somit wurde die neue Produktionshalle innerhalb der vorhandenen Grundstücksgrenzen um das Horizontalsägegatter platziert. Vor dem Umbau bestand die Daubenhauerei aus einem unbeheizten Nachkriegsprovisorium, dessen Dreh- und Angelpunkt das Horizontalgatter war. Im Süden des Grundstücks wurde eine Baulast eingetragen, um das Dach bis auf die Grundstücksgrenze auskragen zu lassen wo Schnitt- und anfallendes Brennholz trocknet. Somit bekommt der Dorfanger mit Kinderspielplatz im Norden eine klare Begrenzung. First-richtung und die Gebäudehöhen sind den ortstypischen Nebengebäuden entnommen, die Daubenhauerei wirkt trotz ihrer verhältnissmäßigen Größe erstaunlich verwachsen an dem Ort. Die Zustimmung zu einem Neubau ging seitens der Genehmigungsbehörde und der Nachbarschaft einher mit einer Lärmschutzauflage, die mit der Konstruktion, gedämmter Holzrahmenbau als Wandtragwerk, gedämmter Dachscheibe und Nagelplattenbinder im Kaltdachbereich erfüllt wird. Die Belichtung erfolgt über Oberlichter, die in die Dachhaut integriert sind. Dach, Türen und Tore sind in uneloxiertem Aluminium ausgeführt und werden sich der von der Verwitterung vergrauenden Douglasienverschalung farblich angleichen. Die unbewitterten Douglasienbretter werden mit der Zeit einen dunkleren Farbton annehmen, sodass die auskragenden Bereiche noch stärker hervortreten.

,,Eine Daubenhauerei ist eine nicht ganz alltägliche Bauaufgabe. Auf den ersten Blick fügt sich der kompakte Baukörper ganz lapidar in die dörfliche Umgebung ein. Erst auf den zweiten Blick wird man gewahr, dass mit einfachsten Mitteln, unter Verwendung von standaldisierten Bauteilen ein fast provokant konstruiertes Bauwerk entstanden ist.“

Preisträger

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2006 – Auszeichnung