Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010

TriDom-Puzzle, München

München

TriDom-Puzzle, München

München
Projekt
TriDom-Puzzle, München
Architect
WUDA* Wurfbaum Dantas Architects, München

Ineinander verschränkte Raumkomposition: Drei Mini-Häuser auf dem Haus

Nach hundertjährigem Dasein als viergeschossiges Gebäude wächst das Haus in der Hörwarthstraße 2 in München um zwei Etagen. Das Projekt besteht aus der Modernisierung des bestehenden Gebäudes aus dem Jahr 1904 und aus dessen Erweiterung um zwei Geschoße. Aufgabe war, drei neue Wohnungen auf den Bestand aufzustocken. Es entstand die Idee von drei individuellen Mini- Häusern auf dem Haus, von denen jedes einzelne neben möglichst vielfältigen Raumerlebnissen und Orientierungen auch eine starke vertikale Betonung und über Dachoberlichter immer den Bezug zum Himmel erhielt. Die drei Häuser sind so zueinander angeordnet, dass trotz der Zwei- bzw- Dreigeschossigkeit (wenn man den Dachaustritt dazuzählt) der Erschliessungsraum minimiert ist. Dies wird durch die Anordnung der Treppen als ineinander verdrehte, sogenannte ‚Chambord‘ – Treppen erreicht. Der Treppenraum der jeweils angrenzenden Wohneinheit zeichnet sich ab, der Deckel des Nachbartreppenraums selbst aber ist wieder für die eigene Erschliessung nutzbar. Somit entstanden drei präzise geformte Passstücke, die wie die Teile eines Puzzles kombiniert werden und die nach dem Zusammensetzen ein neues Ganzes ergeben. Konstruktion: Die neuen Lasten werden über die früheren Kamine, die mit Beton aufgefüllt wurden, in die Fundamente geleitet. Die neue Struktur der Aufstockung folgt dieser Logik des ‚Wachsens aus dem Alten‘: Ausser den Wohnungstrennwänden und ein paar Stützen gibt es keine massiven Bauteile. Die Putzfassade wächst ebenso nach oben und zeichnet alle wohnungstrennenden Bauteile in der Fassade ab. Die Massivität des bestehenden Mauerwerksbaus kontrastierend, wurde die Aufstockung freizügig gestaltet, sie erhielt als weiche Hülle eine dreischichtige Fassade, bestehend aus einer raumhohen Verglasung, dem Zwischenraum Terrasse und einem weichen, aussenliegenden Vorhang. Durch die Vielfalt an Raumerlebnissen und durch den Bezug zur offenen Landschaft, zur Stadt und zum privaten Freiraum (=Garten) entsteht in den kompakten Wohnungen mit 70m² ,80m² und 90m² der Eindruck eines privaten Einfamilienhauses, das gleichzeitig in den Kontexten Stadt und Landschaft verortet ist. Das Bestandsgebäude wurde durch eine zusätzliche Wärmedämmfassade, neue Fenster und eine neue Heizung (Fernwärme) energetisch saniert. Die Umbaumaßnahmen wurden durch das KfW- CO2- Gebäudesanierungsprogramm gefördert.

Nominierung

BDA-Architekturpreis Nike 2010